Für Genießer: Aussichtsreiche Wanderung an der Plimaschlucht

Das Bild zeigt die Hängebrücke über der Plimaschlucht.

Heute geht es mit dem Bus das zweite Mal ins Martelltal. Diesmal will ich die Plimaschlucht und die umliegenden Berge des Martelltals erkunden. Der Bus setzt mich zusammen mit einer ganzen Truppe anderer Wanderer kurz nach 10 Uhr an der Enzianhütte ab.

Auf dem Bild ist die Wandertafel in der Plimaschlucht zu sehen.
Die Wandertafel gibt einen Überblick über die einzelnen Stationen des Erlebnispfades.
Das Bild zeigt die Wegweiser am Startpunkt der Wanderung.
Der Erlebnispfad Plimaschlucht ist sehr gut ausgeschildert.
Zu sehen ist der Wanderweg zur dritten Aussichtsplattform.
Über Wurzeln zu wandern, macht Groß und Klein viel Spaß.

Plimaschlucht: Wasserfälle tosen in jeder Richtung

Der Rundweg Plimaschlucht ist super ausgeschildert und so beginnt meine Tour genauso wie vor 2 Tagen. Heute ist es sehr matschig, da es am Vorabend stark geregnet und gewittert hat. Auf dem Wanderweg ist noch nicht allzu viel los. Die Wanderung ist prima geeignet für Familien mit Kindern, die nicht mehr auf einen Kinderwagen angewiesen sind. Wie bisher auf all meinen Wanderungen ist auch diesmal der Weg mit zahlreichen kleinen Kraxeleien über Steine und Wurzeln gesäumt. Das Wasser an der Plimaschlucht ist von den Aussichtsplattformen relativ weit weg, aber man kann die Aussicht auf das Martelltal genießen. Für schöne Wasserfallbilder ist die Entfernung allerdings zu groß.  Kurz vor der Hängebrücke kommt man dann dem tosenden Wasser ganz nah – so nah, dass die Gischt mir ins Gesicht peitscht. Auch wenn es mir hier also nicht gelingt, ein Foto vom Wasser zu machen, sind es beeindruckende Bilder, die ich in meinen Erinnerungen abspeichern kann.

Eine der Aussichtsplattformen in der Plimaschlucht
Insgesamt stehen vier Aussichtsplattformen entlang des Erlebnispfades Plimaschlucht.
Die Plima stürzt tosend ins Tal.
Der Plimabach tost ins Tal.

Bergan Richtung Marteller Hütte

Wenn ihr den Rundgang gehen wollt, dann achtet darauf, dass ihr vom ersten Aussichtspunkt zurück auf den Weg müsst, sonst verpasst ihr die schönsten Blicke. An der vierten Station wartet die eindrucksvolle Hängebrücke, die eine Abkürzung zur Zufallhütte darstellt. Ich entscheide mich allerdings, zur Kreuzung zurückzugehen, denn ich will noch ein Stück weiter – mein heutiges Ziel lautet Marteller Hütte. Es tropft ein wenig und nach einem kurzen Anstieg geht es ein seilversichertes Stück am Fels entlang. Solche Stellen mag ich sehr auf meinen Wanderungen, aber ohne gutes Schuhwerk würde es nicht so viel Spaß machen. Die Stelle ist unproblematisch und es droht keine Absturzgefahr. Das Seil ist diesmal nur zur Unterstützung da.

Das Bild zeigt einen Wegweiser zur Marteller Hütte.
Mein heutiges Ziel für die Mittagspause soll die Marteller Hütte werden.
Blick zur Zufallhütte auf der anderen Seite der Schlucht.
Auf der anderen Seite der Schlucht ist die Zufallhütte zu sehen.

Eine Symphonie aus Kuhglocken

Vor mir tut sich nun eine Weide auf und mein Blick streift über die unzähligen Kühe. Ein Konzert aus Kuhglocken spielt nur für mich. Ein herrliches Motiv! Ich packe meine Kamera schnell wieder aus und während ich noch im Rucksack krame, schleicht sich schon eine Kuh an mich heran. Wahrscheinlich ist sie nur neugierig, aber ich ziehe es vor, nicht ihre nähere Bekanntschaft zu machen.

Das Bild zeigt den Blick auf die Ortlergruppe, die bereits im Nebel verschwunden ist.
Die Berggipfel sind bereits im Nebel verschwunden.

Der Wasserfall der Plima tost laut über mir. Kühe grasen friedlich und lassen sich vom Nebel, der allmählich vom Zufall- und Furkelferner herüberzieht, nicht stören. Wenn es jetzt klar wäre und der Himmel blau, dann könnte dieses Panorama von Wasserfall, Zufallhütte, grasenden Kühen, der alten Staumauer und der Zufallspitze im Schnee nicht schöner sein.

Spontane Routenänderung und Einkehr in der Zufallhütte

Richtung Zufallspitze sieht es allerdings schon ziemlich dunkel aus und leichter Nieselregen setzt jetzt ein. Es hat sich recht schnell zugezogen. Deswegen gehe ich schweren Herzens zur Staumauer, die aus großen Felsen besteht. Der Regen nimmt zu. Ich treffe hier auch wieder andere Wanderer. Wir allen haben uns inzwischen die Kapuzen unserer Regenjacken über den Kopf geworfen. Es war wohl die richtige Entscheidung, den Weg zur Marteller Hütte nicht anzutreten.

Das Bild zeigt die Plima.
In mehreren zehntausend Jahren hat sich der Bach durch das Tal geschliffen.
Das Bild zeigt den Wasserfall der Plima, die in den Bergen entspringt.
Teilweise verläuft die Plima in einem großen Wasserfall durch die Schlucht.
Das Bild zeigt eine junge Bergziege
Eine junge Bergziege fühlt sich hier richtig wohl und stört sich nicht an den vielen Wanderern.
Das Bild zeigt die Zufallhütte und den Zufrittsee.
Oberhalb der Zufallhütte bietet sich ein toller Ausblick auf die umliegende Bergwelt und den Zufrittsee im Tal.

Ich nehme stattdessen also direkt den Weg zur Zufallhütte und treffe ein paar süße junge Bergziegen. Die fühlen sich auf den exponierten Stellen pudelwohl. In der Hütte sehe ich wie viele Menschen tatsächlich diese Wanderwege hier nutzen. Es ist brechend voll! Die beiden Frauen, die mir im Hotel den Tipp für diese Tour gaben, sagten schon, das sei eine „Touristenautobahn“ hier. Jetzt kann ich das durchaus nachvollziehen.

Manchmal ist weniger doch mehr

Es ist kurz vor ein Uhr und mein Hunger hält sich ausnahmsweise noch in Grenzen, deswegen beschließe ich den Rückweg anzutreten. Nach kurzer Zeit erreiche ich schon den Parkplatz und bin ein wenig geknickt, da es heute mit der langen Bergtour nichts geworden ist. Zum Trost gibt es ein Snickers.

Unfreiwillig habe ich so eine schöne, aber leichte Halbtageswanderung entdeckt, die ihr mit dem Besuch der Plimaschlucht gut verbinden könnt. Sie bietet euch viele tolle Blicke auf die Plima, ins Martelltal und auf die Ortlergruppe. Diese Tour ist zum Beispiel am Ankunftstag eures Urlaubs oder als eine Art aktive Erholung zwischen zwei anspruchsvolleren Wandertagen eine gute Alternative.

Wenn euch das nicht anstrengend genug ist, dann habe ich mit der Wanderung zum Göflaner See und der Tour zum Niederjöchl auf jeden Fall das Passende für euch.